Up against the Wall. Of, by and for GIs. Spring 1970 – Buch antiquarisch kaufen

leichte Gebrauchsspuren

Din A 5

22

100 g

Berlin

1. Auflage

Heft/Zeitschrift

Deutsch

Up against the Wall. Of, by and for GIs. Spring 1970. Din A 5. Seiten: 22. Verlag: Anonym. Berlin. Ohne Jahresangabe (Frühjahr 1970). Heft

Kein Stempel, keine Anstreichung, ungelesen. Die Publikation wirkt unfrisch. Das Bild hier auf der Site ist ein Originalscan meines Angebotes. Nichtraucherhaushalt.

Antimilitaristische US-amerikanische Untergrund-Zeitschrift, die in West-Berlin für GIs erschien. Als Kontaktmöglichkeit wird die Buchhandlung Karin Röhrbein in Berlin genannt. Da dies offenbar presserechtlich nicht ausreichte, wurde nachträglich per Hand eine zusätzliche Adresse eingestempelt: "Responsible: P. Reitenbach, Berlin (Stadtteil) (Straße und Hausnummer)". Auch eingestempelt, offenbar mit einem Stempel einer "Kinderpost"-Ausrüstung: Eine Telefonnummer für LEGAL ADIVICE für GIs (Rechtsberatung). Im Heft gibt es u.a. folgende Beiträge: Ein Brief von Bobby Seale (Black Panther Party), Artikel gegen den Vietnam-Krieg und für die Rechte der Indianer, diverse Comics sowie ein Pranger für fiese Vorgesetzte. Auch enthalten: Erfahrungsberichte von Verteilern der Zeitschrift.

In der Forschung und in Archiven ist diese Nummer der Zeitschrift nicht bekannt:
http://www.sirnosir.com/archives_and_resources/galleries/galleries_construction.html

Zum Hintergrund: Ende 1968 taten sich US-Amerikaner in Berlin zusammen, um antimilitaristische Arbeit unter US-Soldaten durchzuführen. Ende 1969 begannen sie an einer GI-Zeitung zu arbeiten, die Anfang 1970 unter dem Namen „Up against the Wall“ (Hände hoch und an die Wand stellen!) erschien. Man wechselte schließlich zu einem weniger aggressiven Namen: „Forward“. Die Zeitung erschien in einer Auflage von 1.500 bis 2.000 Exemplaren und wurde vor Kasernen verteilt und in Lokalen ausgelegt, die von GIs frequentiert wurden. Gegen die Verteiler der Zeitung wurden diverse Strafverfahren eröffnet. s. Widerstand in der US-Armee. GI-Bewegung in den siebziger Jahren. Berlin 1986, S. 104-129. Federführend war nach eigenen Angaben die linke US-Amerikanerin Elsa Rassbach (geb. 1943 in Detroit), die in Berlin lebte: "Wir überlegten, was wir Amerikaner in Berlin tun könnten, und haben uns entschieden, mit den GIs zu arbeiten.(...) Wir waren ungefähr 20 Leute, hauptsächlich Amerikaner. Meistens gab es auch einige GIs, die aktiv in der Gruppe mitarbeiteten und einige deutsche Studenten. Besonders die Frauen in unserer Gruppe nahmen Jobs in den Kasernenkneipen oder im PX, dem Supermarkt für GIs, um mit ihnen in Kontakt zu kommen. (...) Für uns Frauen war diese Arbeit besonders kompliziert, denn wenn wir in die einschlägigen Bars gingen, um unsere Zeitungen zu verteilen, versuchten die GIs, uns ins Bett zu kriegen." Ute Kätzel: Die 68erinnen. Porträt einer rebellischen Frauengeneration. Berlin 2002, S.67ff. Ebenso: Max Watts: US-Army Europe. Von der Desertion zum Widerstand in der Kaserne oder wie die U-Bahn zur RITA fuhr. Berlin 1989.

1970

23.10.2023

BN1623