booklooker
Ausgezeichnete Bewertungen
logo
mediatypes Bücher

Email Reklameschilder 1900-1960 Auktion Aril Drouven mit Ergebnisliste Auktion 8.04.1989 – Buch gebraucht kaufen

Möchten Sie selbst gebrauchte Bücher verkaufen? So einfach geht's …

Verkäufer-Bewertung: 100,0% positiv (250 Bewertungen)
dieses Buch wurde bereits 108 mal aufgerufen
Preis: 12,90 € *

Versandkosten: 2,70 € (Deutschland)
gebrauchtes Buch

* Keine MwSt.-Berechnung, da Privatverkauf.

Dieser Artikel ist garantiert lieferbar.
ISBN:

3568932474

(ISBN-13: 9783568932471)
Zustand:
wie neu
Format:
27 x 19 cm
Seiten:
78
Gewicht:
500 g
Ort:
Lankau
Auflage:
Erstausgabe
Einband:
kartoniert
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Vorwort

Email-Reklame-Schilder Bis vor geraumer Zeit standen die faszinierenden Email-Reklame-Schilder im Schatten der Papier-Werbe-Plakate, ob-wohl beide in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts die wichtigsten Werbeträger für Marken-artikel waren und ohne Zweifel unsere Industriegesellschaft stark mitgeprägt haben. Warum das „Schattendasein" der Schilder? Diese Situation hat mich nachhaltig beschäftigt. Ich bin zu folgenden Einsichten gekommen: Vereinzelt wurden und werden Schilder und Plakate seit Jahren, ja Jahrzehnten gesammelt. Plakate waren technisch einfacher und differenzierter sowie billiger herzustellen; man maß ihnen im allgemeinen größere künstlerische Bedeutung zu — vielfach in Unkenntnis der vielen von namhaften Künstlern signierten und entworfenen Schildern. Es wäre hier noch zu bemerken, daß Schilder in viel kleineren Auflagen produziert wurden als Plakate. Bis Mitte der 70er Jahre waren leider auch die Kontakte zwischen Sammlern im In- und Ausland nicht vorhanden, da Publikationen über Schilder weitgehend fehlten. Mangels dieser Kontakte konnte man nicht wissen, welche Schilder existieren. Das änderte sich schlagartig mit Sammler-Treffen und -Börsen, dem Aufkommen von Händlern und Auktionen (vor allem in Deutschland und Frankreich), dem Entdecken von

Ressourcen in Asien und Südamerika. Heute werden Ausstellungen international gezeigt, die Schilder haben den Weg ins Museum gefunden, die wissenschaftliche Aufarbeitung dieses Sachgebietes der angewandten Kunst hat intensiv begonnen, Radio, Fernsehen, unzählige Presseberichte beweisen die Wertschätzung. Das Interesse im Land der Werbung (USA) ist in stetigem Wachsen begriffen. Wen wundert es: Kopien (die Schilder des kleinen Mannes) und Neukreationen überschwemmen bereits den Markt, ein logischer Tatbestand, wenn sich ein Sachgebiet der bilden-den Kunst zu etablieren beginnt...

Technik

Als Email bezeichnet man die auf eine Metalloberfläche auf-geschmolzene Glasmasse. Diese wird durch Mischen und Schmelzen von Quarz (Sand), Natron und Kalk gewonnen und durch Zusätze von gewissen Metallsalzen gefärbt. Email-überzüge werden zumeist in zwei Stufen hergestellt. Zuerst wird eine Glasmasse in der gewünschten Farbe geschmolzen und nach ihrer Erstarrung zu Pulver zermahlen. Zum Emaillieren wird dieses trockene oder mit Wasser zu einer Paste angerührte farbige Glaspulver auf die Metalloberfläche aufgetragen. Anschließend verschmelzen die Glaskörnchen im Spezialofen bei 700 bis 1000 Grad Celsius zu einer fest haf-tenden Emailschicht. Vorher mußte die Metallunterlage mit dem sogenannten Grund- oder Haftemail fachgemäß überzogen werden.
Schmuckemail auf Gold, Silber, Bronze und Kupfer kennt man schon seit dem frühen Altertum, aber erst im 18. Jahrhundert begann man auch eiserne Gefäße und Geschirr mit Email zu überziehen. Dabei spielten vor allem hygienische Gründe eine Rolle. Die Anfänge des Email-Reklame-Schildes sind in Eng-land um 1860 datiert; in Deutschland liegen Aufträge in größerem Stil erst seit 1887 vor.

Geschichte

Die ersten Schilder waren reine Schriftenschilder und präsentierten sich an den Fronten der Ladengeschäfte. Ihren Höhepunkt fanden die Email-Reklame-Schilder in den zwanziger und dreißiger Jahren. Kunstepochen wie Jugendstil, Art Deco, Surrealismus, Bauhaus, de Still und 50er Jahre beeinflußten deren Gestaltung, wobei, im Vergleich zum Papierplakat, im allgemeinen zurückhaltender experimentiert und eine stilisiertere Bildsprache verwendet wurde.

Vor dem 2. Weltkrieg existierten allein in Deutschland rund 300 Emaillierwerke; etwa 30 davon widmeten sich ausschließlich der Schilderproduktion. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion wieder aufgenommen, freilich in bescheidenerem Ausmaß als vor 1914; sie reichte bis in die Mitte der sechziger Jahre. Die Schilder warben hauptsächlich für Seifen, Schokolade, Raucherwaren, Getränke und technische Einrichtungen.
Wer erinnert sich nicht noch an die unzähligen Schilder, welche bis Mitte der sechziger Jahre Kolonialwarenläden, Bäckereien, Metzgereien, Gemischtwarenläden, Bahnhöfe, Scheunen, Oekonomiegebäude und Häuser mit ausgedehnten Wandflächen „zierten"?! Witzige, verspielte, raffinierte, einfallsreiche oder rührende Schilder lachten einem entgegen. Man amüsierte sich und spazierte zwischen Palmen, Pyramiden, lachenden Kühen, eingeweichter Wäsche, rauchenden oder biertrinkenden Mädchen. Ein Stück Zeitgeschichte schimmerte mit besonders charakteristischen Motiven auf: ein Athlet mit Bierglas in der Hand neben einem Löwen posierend, ein Schwarzer raucht drei Zigaretten gleichzeitig, ein Knabe verführt ein Mädchen mittels Schokolade, eine elegante, tief dekolletierte Dame lockt rauchend. Bei einigen Schildern zeichnet sich eine spannende Metamorphose der Motive ab, andere wiederum blieben unverändert. Faszinierend sind auch die Größenvergleiche, Türschilder sind in der Regel 20x7 cm und die größten aus einem Teil bestehenden Schilder erreichen 196x 127 cm. Innerhalb der Produktionsarten wird unterschieden zwischen flachen, abgekanteten, flachen mit gewölbtem Rand und gewölbten Schildern. In unserer hektischen Zeit wurden die Email-Reklame-Schilder abgelöst durch Papierplakate, Neonreklamen, Kunststoffschilder, elektronische Medien etc.

Die unregelmäßige, glänzende Oberflächenstruktur, die intensiven, sich spiegelnden Emailfarben übten (und üben noch) eine große Faszination aus und heben das Schild deutlich von anderen Außenwerbeträgern ab. Email-Reklame-Schilder waren während rund achtzig Jahren mit ihren Motiven, Schriftzügen und Farben kaum aus dem öffentlichen Raum wegzudenken, da allgegenwärtig. Darüber herrschte nicht nur ungeteilte Freude, 1906 war zum Beispiel in der Schweiz von der „Blechpest" die Rede. In der Zwischenzeit sind die Schilder zu Erinnerungsstücken einer noch heilen Welt geworden, Zeugen einer Zeit, in der das Kleinräumige, das Dorf, und selbst die überblickbare Stadt noch dominierten. In den kleinen Läden wurde der Kunde noch — nicht der Konsument — bedient.

Deutliche Unterschiede sind bei den verschiedenen Herkunftsländern zu erkennen. Die Schilder aus Deutschland dokumentieren in der Gestaltung der Motive oft eine Synthese verschiedenster Auffassungen, während sich Perfektion und Sachlichkeit bei den Schweizer Schildern erkennen lassen. Das Witzige, Sprühende, Beschwingte, „Leichtfüßige" und auch Ironisierende finden wir bei den Werken aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Einige Schilder sind von namhaften Künstlern entworfen und signiert worden (u. a. Leonetto Cappiello, Emile Cardinaux, A. M. Cassandre, Ludwig Hohlwein, Jean d'Ylen, Charles Loupot, Niklaus Stoecklin). Leider wird die Erwerbung von guten Email-Schildern immer schwieriger und vor allem auch unerschwinglicher, denn das Angebot an Spitzenschildern ist rar geworden.
Kein Wunder, daß die Schilder nun zu begehrten Sammelobjekten geworden sind und den Weg ins Museum gefunden haben.

Andreas Maurer
Erstausgabe / -auflage:
Erschienen:
1989
Bestell-Nr.:
BN1102

Zusatzinformation des Verkäufers
Da ich Privatverkäufer bin ist eine Rücknahme ausgeschlossen

Sofort bestellen | Anfragen | In den Warenkorb

Verkäufer/in dieses Artikels


Verkäufer/in
flag_common DE

Bewertung
★★★★ ★★★★ bei 250 Bewertungen
Positive Bewertungen: 100.0 %
>> Kommentare ansehen

Angebotene Zahlungsarten

  • Banküberweisung (Vorkasse)
  • Verkäufer/in akzeptiert PayPal-Zahlung (Vorkasse), zusätzliche Kosten 2,00 €
  • Offene Rechnung (Vorkasse vorbehalten), nur bei Bestellungen aus der EU

Ihre allgemeinen Versandkosten

Allgemeine Versandkosten gestaffelt nach Gewicht
Gewicht Deutschland EU Welt
bis 1000 g 2,70 € 11,50 € 19,50 €
bis 2000 g 4,80 € 11,50 € 19,50 €
bis 5000 g 8,00 € 18,00 € 50,00 €
bis 10000 g 11,00 € 23,00 € 80,00 €
darüber 21,00 € 46,00 € 210,00 €

Bei gleichzeitiger Bestellung mehrerer Artikel bei diesem Verkäufer gilt für den Versand innerhalb Deutschlands: ab einer Bestellung von 2 Artikeln mit einem Gewicht von insgesamt zwischen 300 und 1000 Gramm betragen die Versandkosten mindestens 4,80 €