Das Bild-Handbuch bis zum Bildausfall – Buch gebraucht kaufen

deutliche Gebrauchsspuren

238

340 g

Taschenbuch

Deutsch

Zustand siehe Bild/Bilder. Zusätzlich: Ecken und Kanten stark bestoßen. Seiten und Buchschnitt etwas stärker abgedunkelt. Einbandinnenseite Namenseintrag. Erste Seite Namensstempel. Einband stärker knickkantig, teils Verschmutzungen. Buchrücken oben eingerissen. Leichter Lagegeruch.


Vorwort

Dies ist innerhalb von vier Jahren das dritte Buch über BILD. Das war so nicht geplant. Aber die publizistische Großmacht BILD und der hinter ihr stehende Springer-Verlag haben mich dazu gezwungen, mich immer weiter mit ihnen zu befassen. Sie haben, seit ich bei BILD Hans Esser war, in einer unvorstellbaren Weise in mein Privatleben eingegriffen. Bekannte, Freunde und Verwandte wurden aufgesucht, belästigt und bespitzelt. Ich selbst wurde fast zwei Jahre lang durch Spitzel überwacht, die der Springer-Verlag bezahlte. Schließlich wurde in der BILD-Redaktion nach für mich offenkundiger »Amtshilfe« des Bundesnachrichtendienstes mein Telefon abgehört. Springer-Journalisten wurden deshalb vor Gericht gestellt.
Der BND blieb im Dunkeln.
Dann wurde ich mit Prozessen überzogen, die über Jahre meine ganze Zeit und Kreativität mit Beschlag belegten. So war es zwangsläufig und naheliegend, daß aus der Beschäftigung mit BILD und dem Springer-Verlag, aus der täglichen Abwehr gegen diesen Meinungsgiganten, nun das dritte Buch wurde. Es soll das Ende der Trilogie sein.
Man kann meine Arbeit über BILD vergleichen mit der Arbeitsweise in der Medizin, wo man ebenfalls stufenweise an eine Krankheit — hier ist BILD nur vergleichbar mit einer Krebsgeschwulst — herangeht. »Der Aufmacher«, das war vergleichbar einer Anamnese, einer Erforschung der Vorgeschichte. Ich habe sie im Selbstversuch betrieben. Dieses Gift BILD ist gefährlich. Ich habe Jahre gebraucht, um die psychischen Wirkungen dieser Krankheit wieder abzubauen.
»Zeugen der Anklage« — das war die Diagnose. Hier wurde sichtbar, wie weit in das Leben der Menschen in unserem Land BILD hineinwirkt, wo überall seine Metastasen wuchern. Wo überall in Politik und Kultur, Sport und Alltagsleben, im Verein, in der Gewerkschaft und in der Familie BILD mit seinen Fälschungen und Verdrehungen, Verleumdungen und Lügen hineingreift. Wie BILD Menschen erniedrigt und demütigt, dem Gespött und Neid von Mitmenschen aussetzt, Existenzen vernichtet, in Scham und Angst und schließlich sogar in den Tod treibt. All das ist belegt.
»Das BILD-Handbuch« schließlich, das ich hier vorlege, setzt diese Diagnose fort und mündet in die Therapie. Was kann man gegen BILD und Springer tun? Gegen BILD hilft vor allem Aufklärung. Man muß wissen, wo überall der Springer-Verlag beteiligt ist, um zu wissen, wann er wo wirkt, warum seine Zeitungen und vor allem BILD sich etwa für ein bestimmtes Fernsehen einsetzen. Aber dabei kann der Kampf gegen BILD nicht enden. Auch wenn BILD manche Richter in der Tasche zu haben scheint, auch wenn die Justiz gegen diese Meinungsmacht oft besonders entgegenkommend operiert, auch BILD fürchtet seit einiger Zeit die Gerichte. Wie man sich mit dem Presserecht gegen die Springer-Zeitungen wehren kann und wieviel Geld BILD dabei schon bezahlen mußte, auch das soll im BILD-Handbuch aufgezeigt werden. Denn am Geldbeutel kann man auch die Mächtigsten auf die Dauer empfindlich treffen.
Und Boykott macht auch BILD zu schaffen. Schon weigern sich viele Schriftsteller und Journalisten, für Springer zu arbeiten. Nun wollen auch Politiker für BILD nicht mehr zu sprechen sein. In gewisser Weise beginnt also der Kampf gegen BILD erst richtig. Und da werde ich auch künftig dabei sein. Auch nach diesem dritten Anti-BILD-Buch wird mich BILD also nicht los sein. Dafür sorgen die in vielen Städten selbständig arbeitenden GegenBlLDstellen, der Rechtshilfefonds für BILD-Geschädigte und Gewerkschaftsinitiativen.

1981

BN11277