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Romanzeitung 447 - Vorabend – Buch gebraucht kaufen

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Autor/in:
Zustand:
leichte Gebrauchsspuren
Seiten:
128
Gewicht:
105 g
Ort:
Berlin
Einband:
Heft/Zeitschrift
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Iwan Sergejewitsch Turgenew (oft auch nach einer älteren Transkription Turgenjew, * 28. Oktoberjul./ 9. November 1818greg. in der Nähe von Orjol; † 22. Augustjul./ 3. September 1883greg. in Bougival bei Paris) war ein russischer Schriftsteller. Turgenew war einer der Ersten in der russischen Literatur, die die alltäglichen Nöte und Ängste der russischen Gesellschaft thematisierten.

Turgenew wurde am 9. November 1818 auf dem elterlichen Gut Spasskoje-Lutowinowo in der Nähe von Orjol geboren. Er stammte aus einem alten Adelsgeschlecht, sein Vater war Offizier in der russischen Armee. Seine Eltern hatten mehrere tausend Leibeigene.

Seine Kindheit verbrachte er hauptsächlich in Orjol und wurde dort von Privatlehrern unterrichtet. 1827 wurde seine Erziehung in einem Moskauer Pensionat fortgesetzt. Der Direktor des Instituts, Krause, förderte Turgenews Hinwendung zur europäischen Kultur.

Nach dem Schulabschluss studierte er Literatur, 1833/34 in Moskau, von 1834 bis 1837 in Sankt Petersburg. Von 1838 bis 1841 begab er sich zum Studieren ins Ausland. Turgenew hatte ein sehr geselliges Wesen. In Berlin befasste er sich insbesondere mit der Philosophie Hegels bei dessen Schüler Karl Werder. Er dürfte in Berlin und Heidelberg auch in Kontakt mit mehreren russischen Chemikern gekommen sein. Der Roman Väter und Söhne hat viele Anknüpfungspunkte zur Chemie. In diese Zeit fällt auch seine erste Begegnung mit Nikolai Stankewitsch und Michail Bakunin.

Nach seiner Rückkehr nach Russland folgte ein kurzes Zwischenspiel als Beamter in Petersburg. Dann kehrte er nach Orjol zurück und gab die Leibeigenen seines Gutes frei. Die Sammlung von Erzählungen Aufzeichnungen eines Jägers legte den Grundstein für seine Berühmtheit. Im März 1852 wurde er jedoch aufgrund eines Artikels Ein Brief über Gogol verhaftet und auf sein Gut verbannt. Im Jahr 1855 reiste er zu seiner langjährigen Geliebten, der Sopranistin Pauline Viardot, nach Paris und kehrte nur noch gelegentlich nach Russland zurück.

Schon 1838 erschienen einige Gedichte Turgenews im Druck. Nach dem Studium war er allerdings erst zwei Jahre lang im Staatsdienst tätig, bevor er sich für die Existenz als freier Schriftsteller entschied. Sein Erstlingswerk in erzählender Prosa ist die 1844 publizierte Novelle Andrei Kolossow.

Ab 1855 lebte Turgenew mit nur kurzen Unterbrechungen im Ausland, besonders in Deutschland und Frankreich, von wo aus er die Unruhen im eigenen Land verarbeitete. Sieben Jahre hatte er seinen festen Wohnsitz in Baden-Baden. Zu seinem Freundeskreis zählten unter anderem Gustave Flaubert, Prosper Mérimée, Berthold Auerbach, Paul Heyse, Gustav Freytag und Theodor Storm. Zu den Interessen Turgenews gehörte auch das Schachspiel. Er finanzierte 1861 ein Turnier im Café de la Régence, spielte 1862 einen Wettkampf gegen Ignaz von Kolisch und gehörte zu den Organisatoren des internationalen Schachturniers in Baden-Baden 1870.

1883 starb Turgenew in Bougival bei Paris an Rückenmarkkrebs, der fälschlicherweise für Gicht gehalten wurde. Die letzte Zeit seines Lebens verbrachte er im Bett.

Turgenew gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des russischen Realismus. Sein Werk hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des „melancholischen Impressionismus“ in Westeuropa. In frühen Jahren bis 1847 pflegte er vor allem die Lyrik (Bsp.: die Versnovelle Parascha, 1843). Ab 1855 trat er dann vermehrt als Autor von Dramen und Komödien hervor, die in ihren äußerlich wenig dramatischen Entwicklungen Züge der Dramen Tschechows vorwegnehmen.

Turgenews Prosa hat einen lyrischen Grundton, der sich besonders häufig Naturbeschreibungen und gefühlsbetonten Abschweifungen zuwendet. Von der Sprache Puschkins ausgehend, suchte er sie um Ausdrucksfähigkeit und künstlerische Verwendung der Satzmelodie zu erweitern. Turgenew war ein Meister der Charakterzeichnung, seine Figuren lässt er aus vielen kleinen und kaum wahrnehmbaren Einzelheiten erstehen.

Die Erzählungen Aufzeichnungen eines Jägers von 1852 wurden von vielen als Anprangerung der Leibeigenschaft und als soziale Anklage angesehen; im Mittelpunkt stehen sehr individuelle, bäuerliche Figuren. In seinen sechs Romanen schilderte Turgenew die Schicksale seiner Helden und verband sie mit sozialen, politischen und ideellen Strömungen im Russland der 1850er bis 1870er Jahre. In Väter und Söhne (1862) verarbeitete er das Thema Generationenkonflikt; in späteren Werken wie etwa Rauch (1867) neigte er dagegen immer stärker zu Polemik und satirischer Darstellung der zeitgenössischen Probleme.

Turgenew zählt auch zu den bedeutendsten europäischen Novellendichtern. Seine Novellen, die vor allem durch große Vielfalt in der Beschreibung charakterisiert sind, gelten als ein Höhepunkt dieser Gattung in der russischen Literatur. In seiner Novellistik bevorzugt Turgenew Rahmenerzählungen und das vielfach abgewandelte Motiv der Liebe. In späten Jahren floss auch das Übernatürliche und Geheimnisvolle in seine Erzählungen mit ein (z. B. Klara Militsch von 1882, in der eine über den Tod hinausgehende Liebe geschildert wird).

In seiner literarischen Arbeit wurde Turgenew beeinflusst von Goethe und hier besonders von dessen Faust, so dass er 1856 eine gleichnamige Novelle veröffentlichte. Weitere Einflüsse kamen von Charles Baudelaire, Giacomo Leopardi und – im Alterswerk – Arthur Schopenhauer.

(Quelle: Wikipedia)




Altersgemäß gut erhaltenes Exemplar.
Erschienen:
1987
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