Die Winternachts-Abenteuer (Winternachtsabenteuer)von Joachim Kupsch Mit Illustrationen von Rolf F.Müller – Buch gebraucht kaufen

20 cm

242 Seiten

450 g

Halle (Saale)

2. Aufl.

Leineneinband mit OU

Deutsch

starke gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen ,papiergebräunte seiten und schnitt OU mit sehr sehr starken gebr (AX66) Geheimnisumwittert und von mancherlei T.outen begehrt ist der Brief, den, eingenäht zwischen Futter und Stoff seines verräterischen roten Korkes, der junge Maurice unwissend in die große Stadt Wien trägt, die Stadt des Kongresses, und wir werden uns hüten, mit rohen Worten auf seinen zarten Inhalt zu deuten. Freilich vermag sein bloßes Vorhandensein wie die Existenz der Duchessa, der hübschen herzoginwitwe von Parma und Guaslalla, manche Pläne zu bedrohen, die einige hohe I Ierren,Herr von Metternich natürlich vor allem, nach dem unlängst zu Ende gegangenen Kriege bezüglich einer Neuverteilung diverser europäischer Ländereien hegen. So nimmt es nicht wunder, daß Maurice Spielball verschiedener Intrigen wird, aus denen er sich schließlich kraftvoll und abenteuerlich befreit, Geld und unvermutete Braut heimführend. Nach der "Sonunerabenddreistigkeit" legt der Autor zum neuerlichen Vergnügen seiner Txjser dieses heiterironische Gegenstück vor.Wer möchte nicht in einer Winternacht, wenn der Mond sich bleich und säuerlich im starren Eis der Teiche spiegelt und das Schatlenlabyrinlh des Gezweigs sich ausbreitet über den im Schnee erstickten Garten, wenn ferne Hunde heulen und verdorrte Rispen im Winde klirren, eine schellenklingende Ausfahrt tun, dahin über die schimmernde Weite, um unter den hoch oben auf den Türmen im Froste kreischenden Wetterfahnen einzudringen in die Zitadellen der Macht, die Säle des Übermuts mit einem hartnäckigen Besuch zu beehren und heimzukehren, satt von Gerechtigkeit und im Bewußtsein, nicht dumm und töricht geduldet, sondern ziemlich unverfroren das Seine erhascht zu haben, was einem zusteht vom Glücke der Welt, das nicht so rar ist, wie uns die Trübsalbläser glauben machen wollen. Die Kinskyschen Bauern wollten es jedenfalls nur zu gern; denn zum Glück ? so meinten sie ? sind wir geboren; und sosehr uns die Welt und ihr ungenügender Zustand das Verzweifeln gelehrt haben mag, wir lassen nicht ab, Erfüllung zu suchen, die uns auf goldenen Tischen bereitet ist.Schwer von Früchten sind die Glücksgärten des Lebens - greifen wir zu, ehe cs uns vor den Augen dämmert und wir, brechenden Blicks, Frucht tun Frucht entschwinden sehen. Was aber Zutritt und Eingang betrifft, so lassen sich Weg und Schlüssel vielleicht leichter finden, wenn man schon einmal im Gedankenspiel das Gelände sondiert und die Schlupflöcher erprobt hat, die dahin führen, wo wir alle gerne wären: im Glück und Glanz eines launigen Heldentums, dem nichts mißlingen kann.Die Geschichte des Freischarhauptmanns, den zu der großen Aufrechnung, die man "Wiener Kongreß" nennt, einzuladen man vergessen hatte ? wohl auch für überflüssig hielt ?, der aber dennoch glaubte, nicht fehlen zu dürfen, schien ihnen dafür geeignet. Und wenn wir Heutigen auch nicht an seiner Existenz in Fleisch und Blut festhalten wollen, so sind wir uns doch seiner Wirklichkeit in den Köpfen der Seinen, die auch gern wie die Kinskyschen Bauern freigekauft worden wären, um so sicherer. Rüsten wir uns also zur Ausfahrt unserer Geschichte.Wir müssen unserem Helden, unter dessen Maske wir ihre Wünsche verbergen, einen Namen geben, und wir nennen ihn Maurice. Wir müssen seine Umstände erläutern - es sind fürs erste wenige:die nämlich, daß er an einem trüben Winterabend im letzten Schein der matten Wintersonne den neuen roten Samtrock anzog, den Schafpelz überwarf, die Fellmütze aufstülpte und seine Mühle verschloß, deren Rad in glitzerndes Eis geschlagen war. Nur wenig später lenkte er das Schlittengespann auf zwei einsame Pappeln zu, hinter denen zur Rechten der Weg nach dem l.cyLhagebirge abzweigte, zur Linken aber ein weites Schneefeld offen lag. Hier hieb Maurice die Peitsche knallend durch die frostsklarrende Luft und brachte Gaul und Gefährt in einen Gang, der nur mit äußerster Mühe vor Sturz und Katastrophe zu bewahren war.Vorsprache in Sankt Blasius und Verhinderung einer notwendigen Frage,Bedenklichstes nistet sich ins Rotsamtene ein,Morgenannehmliclikeiten, Briefschaften und Aufbruch,Von finsteren Mächten, die ebenfalls am Werke sind,Wie Maurice nichts als eine Sauwut im Bauche hat und dem abhilft,Von den Wegen ins Abenteuerliche und wie ihnen dennoch tu folgen ist Die bedauerlichen Folgen eines schnell erworbenen schlechten Rufes,Warum die finsteren Mächte nicht sämtlich in den Orkus gesendet werden können,Zuckerbiickerisches und sonstige Heimlichkeiten,Entschlüsse innerhalb und außerhalb des Weinbergtürmchens,Vom Zorn der Frau Tante und wie man ihren Forderungen Genüge tut,Das schöne Kapitel oder die erste Begegnung im Turm,Die nächste Nacht oder die zweite Begegnung im Turm,Welcher Art Zauber eigentlich am Werke ist,Donnernde Beschwörung und Abschied vom Vergangenen,Von offenen Ohren und leider verschlossenen Türen,Die Schlüsselüberreichung und was sich weiter begab,Verlegenheiten und die Vertreibung aus dem Paradies,Welche Auswege und Abwege beschritten werden,Wie unser Held nicht das tut, was man von ihm erwartet,Ein Geschäft wird getätigt und den Forderungen der Freundschaft Genüge getan,Die Entführung und wie es bald ein Mißgriff gewesen wäre,Auf welche Weise die Geschichte ein gutes Ende nimmt"Auszüge aus dem Buch

Die Winternachts-Abenteuer, humor, schwäche, streße, gefühle, liebe, schönheit, intrigen, erkenntnis

1973

16.03.2023

50006600