Noch mehr Spass am Sex. – Buch gebraucht kaufen

3453501128

(ISBN-13: 9783453501126)

stark abgenutzt

175

160 g

Taschenbuch

Deutsch

Was gibt uns den Wunsch nach körperlicher Liebe ein? Wenn es der Sextrieb ist, wie arbeitet er dann?

Das ist eine sehr gute Frage, auf die bisher noch niemand eine befriedigende Antwort geben konnte. Einer der bekanntesten amerikanischen Sexologen, Dr. Lester A. Kir-kendall Ph. D., Professor für Familienleben an der Schule für Hauswirtschaft am Staatlichen College von Oregon, beginnt seinen Artikel über den Sextrieb in The Encyclo-pedia auf Sexual Behavior so:

»Die Literatur über menschliches Sexualverhalten bezieht sich häufig auf den Geschlechtstrieb. Dieser Geschlechtstrieb dient als Erklärung für die verschiedensten Vorkommnisse beim sexuellen Verhalten oder auch ganz allgemein als Beschreibung der Natur des Sexlebens an sich. Wir müssen aber versuchen, genau herauszufinden, worüber gesprochen wird oder welche Elemente im Geschlechtstrieb enthalten sind, und tun wir das, sind wir verblüfft. Dieses Wort wird ganz allgemein von vielen Schriftstellern und Sprechern benützt. Sie gehen davon aus, daß der Ausdruck Geschlechtstrieb für alle den gleichen Inhalt hat.«

Sie verstehen also, wir müssen vorsichtig sein, denn wenn wir nicht, ehe wir anfangen, den genauen Sinn dieses Ausdrucks festlegen, wird niemand ein Wort von dem verstehen, was ich zu sagen habe.
Wie definieren wir nun den Ausdruck Geschlechtstrieb ?

Man braucht nicht vierzig Jahre lang eine beratende Tätigkeit auszuüben, um zu wissen, daß zwischen der sexuellen Tätigkeit einer Person und der einer anderen ein himmelweiter Unterschied bestehen kann. Vor etwa zehn Jahren versuchte ich, diesen Ausdruck zu vereinfachen, so daß meine Leser eher verstünden, was ich meinte. In Mainly for Wives schrieb ich:

»Eine Person ist ruhig, die andere sehr erregbar; eine hochintelligent, die andere nicht vom intellektuellen Typ; eine läßt sich nicht leicht ärgern, die andere wird um so leichter wütend; eine hat eine heitere, glückliche Veranlagung, die andere ist düster und morbid. Die unterschiedlichen menschlichen Wesenszüge, die eine Person von der anderen unterscheiden, sind fast zahllos, und diese Unterschiede treffen auch auf die sexuelle Charakterisierung zu.«

Der sexuelle »Charakter« zerfällt in drei Haupttypen, die gleichermaßen bei Männern und Frauen Vorkommen und so eingeteilt werden:

Die sehr sexuell eingestellten oder leidenschaftlichen Menschen,
die der mittleren Kategorie und die wenig Erregbaren.

Diese 'Klassifizierung ist grob orientiert an dem, was wir als Frequenz des Sexualtriebes bezeichnen. Die größte Gruppe bei Männern und Frauen ist die mittlere. Sie kann deshalb als die Norm gelten, die zwei- bis dreimal wöchentlich sexuelles Begehren und sexuelle Erregung erlebt wie auch den Wunsch nach einem Orgasmus; in den Zwanzigerjahren aber durchschnittlich viermal. Die wenig Erregbaren mögen vielleicht alle zwei Wochen einmal Begehren, Erregung und den Wunsch nach einem Orgasmus verspüren, vielleicht auch nur einmal im Monat. Die sehr sexuell eingestellten, leidenschaftlichen Naturen begehren täglich, oft sogar zwei- und dreimal.

Ich erklärte weiter, daß die gemäßigt und wenig ' icxuellen erstaunt wären, zu erfahren, daß es Männer und Frauen gibt, die so häufig den Geschlechtsverkehr su-ihcn oder brauchen wie die sexuell eingestellten, leidenschaftlichen Personen; es sind nicht viele unter uns, die zu wenig Erfahrung haben, um zu wissen, daß es Menschen gibt, bei denen der Geschlechtstrieb ein vorherrschender Wesenszug zu sein scheint. Es besteht die Tendenz bei den sexuell geringer Motivierten, die erste Gruppe wegen ihrer hohen Sexualität zu mißbilligen; sie sind der Meinung, diese Leute entwickelten ein ungesundes Interesse ,im Sex, ohne den Versuch zu machen, es zu beherrschen. Ähnlich, und das trifft hauptsächlich auf Männer zu, verachten wir jene mit dem geringen Geschlechtstrieb. Ihr scheinbares Desinteresse am Sex erklären wir als Unmännlichkeit oder Unweiblichkeit und halten sie oft fast für Wesen, die einer Sub-Spezies angehören.

Nehmen wir eine solche Haltung ein, dann stellen wir auch unser grundlegendes Unwissen darüber zur Schau, daß es eben verschiedene sexuelle Nöte, Kapazitäten und Ausübungsarten zwischen zwei Persönlichkeiten gibt. Der Sextrieb ist ein ebenso berechtigtes Unterscheidungsmerkmal für Mann und Frau wie blondes Haar, braune Augen, ausgeglichenes Wesen oder rascher Verstand. Er gehört notwendigerweise zum Gesamtbild einer Person und kann nicht übersehen und höchstens unter den gleichen Schwierigkeiten verändert werden wie andere Charakteristika.

Sie sagen dann also, daß der Geschlechtstrieb uns von Anfang an angeboren ist und daß wir damit leben müssen?

Das ist richtig, doch es ist nur ein Teil der Wahrheit, wenn auch ein sehr wichtiger Teil, wie wir später noch sehen werden.
usw.....

1984

BN28787BWÖ