Lieblingslisten – Bücher
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Bücher, bei Bränden unbedingt zu retten! von
miguelito
aus der Sparte Romane/Erzählungen
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Diese Liste wurde 3 mal bewertet. Durchschnitt: 3,0 von max. 4 Sternen.
Das Ufer der Syrten
Autor/in: Gracq, Julien
In jeder größeren französischen Buchhandlungen findet man einen halben Meter Gracq - in Deutschland ist zur Zeit nur wenig lieferbar. Offensichtlich interessieren sich die deutschen Leser eher für tagesaktuelle Themen. Gracq ist ein quasi zeitloser Autor, nicht durch seine historische Position, sondern durch seine wunderbar konzentrierte klare Sprache, die wie einen lautlosen Raum um den Leser schafft. Die schicksalhafte Stellung des Menschen in seiner geschichtlichen Position ist Thema von Gracq, hier die Frage nach dem Sinn des Säbelrasselns zwischen zwei Kulturen, die sich im Grunde kaum kennen. Neben diesem tief philosophischen Kern ist das Buch voller atmosphärisch dichter, poetischer Schilderungen. Gracq wird man in zweihundert Jahren immer noch lesen können ...
Die Handschrift von Saragossa
Autor/in: Jan Potocki
Es gibt Bücher, die für sich genommen genug sind, um eine geraume Zeit mit ihnen zu verbringen, weil sie so inhaltsreich sind, oder so tiefgründig. Potockis Werk hat beides. Der Historiker Potocki versuchte das Unmögliche, eine Ur- und Frühgeschichte des slawischen Siedlungsraumes zu schreiben, was aufgrund unvollständiger Erkenntnisse zu seiner Zeit scheitern musste. In diesem fantastischen Roman konnte er eine vollständige Welt mit lückenloser Überlieferung entwerfen. Ein faszinierendes Labyrinth verschachtelter Erzählungen, wo innerhalb der Geschichte immer wieder eine Geschichte erzählt wird, bis der Leser den Überblick verloren hat, der aber bei so großer Fabulierkunst längst nicht mehr so wichtig ist. Eine Lesereise auf dem Niveau der Erzählungen aus den 1001 Nächten.
Il deserto dei Tartari
Autor/in: Dino Buzzati
Man sagt Buzzati Roman ebenso wie Julien Gracqs Das Ufer der Syrten" nach, sie seien von Ernst Jüngers "Auf den Mamorklippen" inspiriert. Beide wirken trotzdem berührender, persönlicher als Jüngers sich letztlich im unausweichlichen Geschehen nicht wirklich selbst engagierende Erzählerfigur, ganz wie Jüngers eigene Haltung als Offizier im II: Weltkrieg. Buzzatis auch von Valerio Zurlini kongenial verfilmter Roman könnte eine der überzeugendsten Darstellungen einer in Ritualen erstarten militaristischen Kultur sein ...