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meine Krimis von charlotte_30
aus der Sparte Krimis/Thriller

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Diese Liste wurde 6 mal bewertet. Durchschnitt: 3,7 von max. 4 Sternen.

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die Totgesagten
Autor/in: Camilla Läckberg

Camilla Läckbergs neues Buch erscheint auf den ersten Blick als Roman mit kriminalistischen Hintergrund. Das Feingefühl für die poetische Darstellung von Verbrechen zeichnet den Roman aus. Er ist atypisch für skandinavische Krimis, in denen sonst schonungslos von Gewalt gesprochen wird.
Im ersten Drittel des Romans werden die handelnden Personen in den Vordergrund gestellt, dadurch wird der Roman authentisch. Die Morde, welche ebenfalls am Anfang passieren, werden handlungstechnisch vernachlässigt. Die Figuren sind der Autorin wichtiger, denn sie sind die eigentliche Handlung. Dass die Namen dieser Personen den Leser leicht irritieren können, kann als kleines Manko des Romans erwähnt werden, hat man sich jedoch einmal mit der russischen Literatur beschäftigt, sind die Namen bei Läckberg ein Kinderspiel.
Die Ermittlungen erweisen sich als roter Faden ab dem zweiten Drittel des Romans. Die bis dahin offenen Plots werden durch sie zusammengeführt und der Spannungsbogen wird bis zum Schluss gehalten. Die Ursache für die Morde ist Alkohol. Die Gegenüberstellung der Tatmotive und der Reality Show kann als Gesellschaftskritik gewertet werden. Die Täter sind zugleich Opfer, dies führt vielleicht zum Titel des Romans.
Camilla Läckberg hat einen Kriminalroman geschrieben, den es sich lohnt zu lesen.

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Eisiges Blut
Autor/in: Robert Maselo

Robert Masello „Eisiges Blut“ Der Roman ist kein typischer Thriller, er ist sowohl ein historischer Roman und ein Liebesroman, als auch ein Science Fiction Roman. Der Science Fiktion Plot ist nicht neu, die Idee findet sich im Theaterstück „Der Winterschläfer“ von Jean Bernard-Luc (1960) wieder. In der Verfilmung „Louis taut auf“ wird sie komödiedantisch und dennoch ist dieser Plot im Roman die Vermittlungsstelle von zwei unterschiedlichen Zeiten, der Unseren und des 19. Jahrhunderts. Durch zwei Handlungen, die in einer unterschiedlichen Epoche spielen, können zum einen mehrere Protagonisten auftreten, zum anderen laufen zwei unterschiedliche Plots beim Lesen ab, die Geschichte vom Michael und die von Dornröschen. Der historische Teil des Romans ist realistisch und quellengestützt, sie erhielten vom Autor fiktionale Elemente.
Der Schreibstil ist grandios, der Stil der Reportage bleibt bis zum Schluss. Der Roman wird in drei Teile gegliedert und diese werden durch Gedichte von Samuel Taylor Coleridge (in der Übersetzung von Ferdinand Freiligrath) eingeleitet. Diese Gedichte sind eine weitere Verknüpfung des 19.Jahrhunderts mit Unseren. Coleridge und Freiligrath waren Autoren und Philosophen sie Visionen von der Zukunft hatten.
Die Handlung des Buches spiegelt den Traum jedes Journalisten wieder: die Story seines Lebens zu finden. Michael Wilde reist in die Antarktis für diese Story. Seine Motivation ist sein vergangenes Leben, der tragische Verlust von Kristin. Der Meeresbiologe Darryl und die Ärztin Charlotte werden zu seinen wichtigsten Begleitern. Mit der Entdeckung von Dornröschen wird das Leben im Point Adélie nervenaufreibend. Das Geheimnis von Dornröschen literarisiert den Menschheitstraum vom ewigen Leben. Der Preis für dieses Leben ist hoch und am Ende des Buches beherrschbar. Ein gelungener Roman, der bis zum Schluss spannend bleibt.

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Toter Mann
Autor/in: Ake Edwardson

Åke Edwardson neues Buch ist mehr Roman als Krimi. Edwardson beschreibt im Motiv des Jahreszeitenwechsel sehr einfühlsam die Charaktere seiner Figuren. Jede Figur wartet auf den Winter, auf die Dunkelheit und die Kälte. Die Brutalität, die in vergangenen Romanen eine besondere Rolle spielte fehlt im neuen Roman. Die Psyche des Menschens rückt in den Vordergrund. Der Roman ähnelt im Aufbau Gerhard Donovan Romans „Winter in Maine“, erst durch die Opferrolle wird der Täter zum Täter. Die Frage die sich stellt ist, können wir alle zu Tätern werden wenn unser Ich zerstört oder traumatisiert wird. Edwardson inszeniert diese Traumatisierung in fantastischen Naturbildern: das letzte Aufbegehren des Sommers. Winter und seine Kollegen begegnen ihren innersten Gefühlen und Ängsten und müssen in dieser angespannten Situation einen besonderen Fall lösen. Der Fall beginnt zeitlich gesehen in der Jugend von Winter und endet im Jetzt. Der Auslöser für diese Tat ist das Wegsehen der Gesellschaft und der Verlust von geliebten Menschen. Diese zwei Dinge haften am Täter und er will sich rächen an allen.
Die Nebenhandlung im Roman dreht sich um Lars Bergenhem, seine Homosexualität und die Toleranz im Polizeidienst. Edwardson beschreibt diesen Strang nüchtern und ohne Sensibilität und regt das Nachdenken des Lesers an.

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Caligo
Autor/in: Marc van Allen

Der Roman ist der letzte Teil des Thriller-Epos „Ordo Invisibilum“. Caligo ist in sich abgeschlossen und es gibt nur wenige Bemerkungen zu den vorangegangen Büchern, was für Neuleser sehr von Vorteil ist. Die Handlung baut sich aus verschiedenen Strängen auf, die anfänglich nicht verbunden werden können und sich dann nahtlos in den Hauptplot einfügen, der Kampf „Gut gegen Böse“. Dem Autor ist es gelungen verschiedene Genre zu kombinieren und unterschwellig eine Gesellschaftskritik aufzubauen, die jeden anspricht. Die Handlung, der Kampf Gut gegen Böse, wird zum Ende zäh und langatmig. Die Kampfszenen dehnen sich über 200 Seiten aus und sind ermüdend. Die Charaktere der Figuren wurde kaum herausgearbeitet. Das ungeborene Kind wurde dem entgegen als neuer Messias herausgearbeitet und nervte zuweilen beim Lesen.

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Schneemann
Autor/in: Joe Nesbo

Der Schneemann.
Ein guter Krimi ohne wenn und aber. Der Plot des Romans ist so angelegt, dass der Leser irgendwann merkt wer der Schneemann ist, doch Nesbø täuscht uns immer wieder und so bleibt der Roman spannend bis zum Schluss. Die Figuren erhalten vom Autor ein psychologisches Profil und dadurch werden sie realistisch. Kommissar Harry Hole ist dem Schneemann auf der Spur, doch er muss auch sein eigenes Leben ordnen und seine Sucht besiegen. Der Schneemann ist eine typische skandinavische Figur, der durch ein traumatisches Ereignis in seiner Kindheit zum Täter wird. Das Motiv der Morde sind die sogenannten „Kukukskinder“, sie werden nicht bestraft, denn sie unschuldig, nur auf ihre Mütter hat es der Schneemann abgesehen.
Der Leser, welcher Oslo kennt, wird an die unverkennbaren Touristenplätze der Stadt geführt. Die Umgebung des Holmenkollen ist und bleibt spektakulär und dass dort der Schneemann festgenommen wird, ist filmreif.

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Das München-Komplott
Autor/in: Wolfgang Schorlau

Das München-Komplott ist ein Krimi der besonderen Art, denn Dengler ermittelt für das BKA um einen Fall zulösen der 30ig Jahre zurückliegt und aus dem kulturellen Gedächtnis der Deutschen verschwunden ist. Die Ermittlung selbst ist klassisch, doch Schorlau beschreibt daneben das kulturelle und politische Leben in Deutschland. Der Leser blickt durch den Roman in einen Spiegel, der das eigene Leben wiederspiegelt und so Gesellschaftskritik übt.
Es gibt zwei Handlungsstränge, die Aufklärung des Terroranschlags, womit Dengler beschäftigt ist, der zweite Plot ist erst nach und nach erkennbar und beschreibt die Ermordung von drei Männern, die Lösung der drei Morde klärt sich am Ende und ist mit Denglers Fall eng verbunden.
Der Schreibstil ist fantastisch, durch kurze Kapitel, die anfangs nicht in Zusammenhang stehen baut sich der Roman auf, jede Geschichte ist ein Puzzelteil, welches in die Geschichte eingefügt wird. Detektiv Dengler ist von Anfang sympathisch, er führt ein Leben des Genusses und macht seine Arbeit, die den „aufrichtigen Bullen“ gewidmet ist.

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Blut will fließen
Autor/in: James Ellroy

Der Roman von James Ellroy „Blut will fließen“ bildet den Abschluss einer Romantrilogie. Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und berichtet gnadenlos von einer bestimmten Zeitspanne, im ersten Roman „Ein amerikanischer Thriller“ umfasst die Jahre vor den JFK Attentat und endet mit diesem, der zweite Roman „Ein amerikanischer Albtraum“ beginnt nach dem Attentat und endet mit dem Angriff auf Martin Luther King. Der dritte Roman beginnt danach und endet 1972. Die Figur J. Edgar Hoover begegnet den Lesern in allen drei Büchern. Der Werde- und Untergang von Hoover wird von Ellroy beschrieben. Die Sprache der Romane ist vulgär und schnell, dieser schnelle Sprachrhythmus bestimmt auch das Lesen.
Der eigentliche Plot in „Blut will fließen“ ist die Jagd nach den Smaragden. Die Figurentypen, die sich auf die Suche begeben sind unterschiedlich und bilden Paare der Gegensätze. Den zweiten Handlungsstrang bildet die amerikanische Geschichte jener Zeit. Dieser Strang wölbt sich zunächst über den ersten und erst nach und nach wird der eigentliche Plot erkennbar und wie die Figuren zusammenpassen.
Der Roman beginnt mit einen Überfall, die Smaragde tauchen auf, an diesen klebt Blut und diese Blutspur wird noch mehr einfordern. Der Ich-Erzähler meldet sich zu Beginn des Buches und am Schluss. Wer dieser Erzähler ist, bleibt bis zum Ende offen. Jene Figur ist eine Nebenfigur, mit deren Wirkung keiner rechnet.
Der vulgäre Sprachstil ist teilweise abstoßend und wird in seiner Gesamtheit der Realität angepasst sein. Dennoch ist zu bemerken, dass Ellroy ein Talent der Sprache ist, denn in seinen Sprachstil werden immer wieder Zitate des klassischen Literaturkanons eingebaut.
„Blut will fließen“ ist ein Buch, das Zeit fordert und zum Nachdenken anregt.

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Alles Fleisch ist Gras
Autor/in: Christian Mähr

„Alles Fleisch ist Gras“ der neue Roman von Christian Mähr, ist ein skurriles Buch. Ein zufälliger Unfall führt dazu, dass in den kleinen Städtchen Dornbirn, Dinge passieren, die der Realität nicht entsprechen, es verschwinden Menschen für immer und keinem fällt es auf. Die Verschwundenen gehören einen Typus an, die durch ihre Charaktere Außenseiter der Gesellschaft sind.
Anton Galba und Nathanael Weiß scheinen die Protagonisten des Romans zu sein. Je weiter man der Handlung folgt, stellt sich heraus, dass diese beiden Figuren nur Mittel zum Zweck sind. Eine unscheinbare Frau ist die eigentliche Protagonistin des Buches. Sie wird zur Retterin der Gesellschaft. Die Kritik an der Gesellschaft äußert sich an ihrer Kleinkariertheit, denn es werden nicht die großen Probleme angesprochen, sondern die unmittelbaren, die jeder vor seiner Haustür sehen kann, wenn er die Augen öffnet.
Christian Mähr spielt mit der Sprache, dadurch wird die Verschrobenheit von Dornbirn betont. Das Motiv der Abwasseranlage entpuppt sich als Metapher, durch sie wird es möglich, Dinge verschwinden zulassen, die die Gesellschaft nicht mehr braucht, nämlich Abfall.
Durch die Unentschlossenheit des Autors, den Plot in einen Krimi zuführen oder ihn als Gesellschaftsroman weiterzuentwickeln, ist ein Manko beim Lesen. Der Roman liest sich schwer und fast ermündend, da der Leser nicht erkennt in welche Richtung erführt.

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Trakt
Autor/in: Arno Strobel

Dieser Roman ist wirklich ein Psychothriller, obwohl kein brutaler Mord passiert. Sibylle erwacht aus einen Schlaf und stellt fest, dass sie nicht Sibylle ist. Sie verfügt über die Erinnerungen von Sibylle, die nicht ihre Eigenen sind. Gibt es ihren Sohn Lucas wirklich oder sind es nur Einbildungen?
Arno Strobel versteht es den Leser bei Laune zuhalten, seine Figuren verstreuen eine Intensität, die sie lebendig machen. Er überwältigt den Leser nicht mit einem Figurenkonglomerat, sondern beschränkt es auf ein halbes Dutzend. Der Schreibstil ist einfach gehalten, dennoch liegt in dieser Einfachheit eine Würze, die Lust verbreitet dieses Buch in einem Stück zu lesen. Der Plot des Buches ist genial und düster, die Beeinflussung der menschlichen Psyche kann viel bewirken und schreckliches zu lassen. Doch Mutterliebe kann nicht ausgeblendet werden, sie ist etwas wertvolles und das rettet Sibylle vor einem traurigen Schicksal.

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Das grosse Tier
Autor/in: Veit M. Etzold

Das große Tier. Ein Thriller zur Finanzkrise.
Der Titel und die Aufmachung des Buches versprechen keine gute Unterhaltung. Der belanglose Titel könnte Leser abschrecken, ebenso das Cover, dennoch zählt der Inhalt des Romans und dieser lässt kaum Wünsche offen. Der Autor übernimmt einige Erzählmomente die die Romane von Dan Brown zu Beststeller machten: die Paarung von Kunstgeschichte und Kriminalität. Professor Langdon muss die Welt in 24 Stunden retten. Etzold gibt seinen Figuren etwas mehr Zeit, dennoch müssen auch sie unmögliches meistern. Der Leser begleitet die Figuren auf eine kurze Weltreise und erfährt dabei kunsthistorische Theorien, mythologische Zusammenhänge und unklare Begriffe aus der Finanzwelt werden auf einfachsten Wege erklärt. Der Schreibstil ist frisch und mitreißend und nur an wenigen Stellen langatmig. Warum man das Buch unbedingt in das Genre des Thriller legen musste, bleibt mir unklar.
Sarah und Vincent sind die Protagonisten des Romans. Sie sind ein Liebespaar und ein neues Ermittlungsteam, welches nicht unterschiedlicher sein könnte. Vincent der Doktorand der Kunstgeschichte, Sarah die kühle Ermittlerin des LKAs. Beide suchen sie, die eine Person, die hinter allen steckt und stoßen dabei auf einen perfiden Plan, die Menschen der Welt zu kontrollieren.
Im digitalen Zeitalter sind wir alle verwundbar und kontrollierbar geworden, die natürliche Skepsis haben wir verloren und ein Plot im Roman zeigt uns wie es Enden könnte. Im Roman rettet uns Sarah und Vincent und wer tut es im wahren Leben? „Das große Tier“ ist ein Buch, das den Zahn der Zeit getroffen hat. Leider hat das Buch einige Schwachstellen und dadurch wird es kein Dan Brown werden, obwohl die Idee, die in dem Buch steckt, das Zeug dazu hätte.

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