Lieblingslisten – Bücher
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Coraline
Autor/in: Neil Gaiman
Sowohl als "echtes" Buch als auch als Graphic Novel sehr zu empfehlen. Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene!
Ich muss sagen, hätte ich das Buch schon als ca. Zehnjährige gekannt, meine Wahrnehmung der Welt wäre eine andere. Ich hab "Coraline" leider erst mit ca. 18 kennengelernt, und bin hellauf begeistert.
Morbide, überraschend, rührend. Sagt viel mehr über die Art und Weise aus wie Kinder die Welt wahrnehmen und sich Herausfoderungen stellen als viele Mainstream-Kinderlieratur.
The Ocean At The End Of The Lane
Autor/in: Neil Gaiman
Kindheitserinnerungen, die wie mysthisch verklärt wirken und plötzlich überdeutlich mit der Gegenwart zusammenhängen. Jeder einzelne Satz lyrisch und eine eigene Geschichte für sich selbst. Wie "Coraline" zeigt TOATEOTL, wie ein Kind die Welt sieht - und die Welt ist nicht schön, sondern bedrohlich und vollr Geheimnisse und Gefhren, die älter zu sein scheinen als die Zeit. Kein klischeebeladenes Fantasy-Kinderbuch, sondern Philosophie für Erwachsene. Man erinnert sich zurück, und merkt, wie die Magie der Kindheit verschwunden ist.
The Vesuvius Club
Autor/in: Mark Gatiss
Mark Gatiss: The Vesuvius Club
Bei Tag ein gefeierter Künstler und flotter Dandy, bei Nacht ein Schwerenöter und tödlicher Geheimagent! Das, meine Damen und Herren, ist Lucifer Box… und erfunden hat ihn unser herzallerliebster Actor, Writer & Strangler, Mister Mark Gatiss.
Ich bin eher zufällig über Mark Gatiss’ literarisches Werk gestolpert, aber dann ging alles ganz schnell. Da die deutsche Ausgabe nicht mehr neu im Buchhandel erhältlich ist, habe ich fast eine Woche sehnsüchtig auf mein gebrauchtes Mängelexemplar gewartet – und sobald es in meinem Briefkasten war, sofort damit begonnen, es zu verschlingen. Ich muss ehrlich sein, wenn nicht Mister Gatiss dieses Buch geschrieben hätte, hätte ich es mir vielleicht nicht “auf gut Glück” gekauft. Aber wie bei so vielen Büchern und Filmen in meinem Leben – ich komme wegen eines Menschen und bleibe wegen des Werkes in seiner Ganzheit. Hier ist es nicht anders gewesen.
Kurz zum Plot: Es ist 1907 in London, und wir begleiten Lucifer Box, einen jungen Mann, der ein Doppelleben führt. Während er für die breite Öffentlichkeit “nur” ein erfolgreicher Portraitmaler und dekadenter Dandy mit so einigen Kerben im Bettpfosten ist, arbeitet er auch als Geheimagent für die Krone – mit Lizenz zum Töten, versteht sich. Box wird beauftragt, das seltsame Ableben mehrerer Vulkanologen untersuchen, und alle Wege führen nach Neapel. Am Fuße des Vesuv stellt Box fest, dass der Fall mehr Dimensionen hat, als zunächst angenommen, und er muss einen Knoten aus erotischen Intrigen, Schmuggel und eine die ganze Welt bedrohende Verschwörung entwirren. Und dazwischen sein Liebesleben nicht zu kurz kommen lassen. Sex, Drugs & Crime, und davon nicht zu wenig.
Der Roman liest sich fast schon wie eine grelle Comicverfilmung. Der rasante, sarkastische Stil kreiert höchst visuell eine abwechselnd morbide, dunkle und dann überaus bunte Atmosphäre. Ich fürchte, der deutschen (meiner Meinung nach zu flapsigen und unoriginellen) Übersetzung sind einige Wortspiele zum Opfer gefallen, so etwa “Sie heißt Knight, Mrs Midsomer Knight.” – “Ist sie denn ein Traum?” …die Shakespeare-Anspielung funktioniert im Deutschen leider nur sehr mäßig. Ich muss die Originalausgabe lesen, um mir wirklich ein Bild vom Schreibstil machen zu können.
Ich habe von Anfang an zwar kein literarisches Meisterwerk erwartet, aber der kurzweilige Roman hat mich keinesfalls enttäuscht: actionreich, voller unerwarteter Wendungen, mit amüsanten Anzüglichkeiten und einem Ich-Erzähler, in den man sich schon ein bisschen vergucken muss. Intelligent, sarkastisch, erotisch. Fast wie das Ergebnis einer wilden Nacht zwischen James Bond und Oscar Wilde. Wenn mir jetzt nur noch einfallen würde, an wen er mich optisch erinnert mit seinem schwarzen Haar, den langen blassen Fingern, den kühlen Blauen Augen, dem schönen Mund und Wangenknochen, an denen man sich “die Pulsadern aufschneiden” könne…
Die englische Ausgabe und die Graphic Novel (gezeichnet von Ian Bass) sind bereits unterwegs zu mir. Und ich kann mir gut vorstellen, dass “The Vesuvius Club” als Verfilmung hervorragend funktionieren würde. Bis dahin: am besten im Original lesen und sich dabei die Traumbesetzung denken.